Wandern im Algonquin Nationalpark (Kanada: Teil 5)

Wandern im Algonquin Nationalpark im Indian Summer, war eine wunderschöne bunte Erfahrung für uns in Kanada. Wir stellen euch die schönsten Wanderungen unseres dreitägigen Aufenthalts dort vor.

Wir befinden uns in einem der größten Nationalparks in Kanada. Das Wandern im Algonquin Nationalpark bietet die besten Chancen, einheimische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

Wandern im Indian Summer

rote Ahornblätter im Indian Summer
rote Ahornblätter im Indian Summer

Einer der schönsten Zeitpunkte zum Wandern im Algonquin Nationalpark ist sicherlich der „Indian Summer“. In dieser trockenen und milden spätsommerlichen Periode färben sich vor allem die Wälder im Osten Kanadas in den tollsten Farben!

Besonders das satte Rot des hier sehr geläufigen Ahornbaumes fällt im bunten Mix auf.

Dieses äußerst rote Ahornblatt haben die Kanadier daher auch mehrheitlich zu Ihrem Symbol auf der Nationalflagge gewählt. Sicherlich auch unter der Beeinflussung des süßlichen Ahornsirups, den jeder Kanadier mindestens 1-mal am Tag konsumiert.

Bei unserem dreitägigen Aufenthalt im Algonquin Nationalpark zu (wieder mal) besten Wetterbedingungen, konnten wir viele Ecken des riesigen Nationalparks erkunden.

Die schönsten Wanderungen stellen wir Euch nun vor…

 

Wandern mit toller Aussicht am „Booth’s Rock Trail“

Algoquin NP: Booth Rock Trail
Algoquin NP: Booth Rock Trail

Der Boothsrock Trail ist eine ca. 6 Kilometer lange mittelschwere Wanderung und führt über unterschiedlichste Pfade auf eine markante Felsformation.

Vom höchsten Punkt der Wanderung, dem „Booth’s rock“, erhalten wir eine fantastische Aussicht auf die Wälder und Seen des Algonquin Nationalparks.

Der Rundweg führt durch abwechslungsreiche Waldstücke auch zu einem schönen See, danach an Biberdämmen vorbei und über eine alte Eisenbahnstrecke zurück zum Ausgangspunkt.

 

Ein perfekter Start in den Algonquin Nationalpark

Der „Booth’s Rock“ Trail ist ein perfekter Start zum Wandern im Algonquin Nationalpark. Wir stellen euch die schönsten Wanderungen unseres Algonquin Abenteuer. Eine abwechslungsreiche und nicht allzu lange Wanderung, mit einem wunderschönen Aussichtspunkt!

Insbesondere im Indian Summer zeigen sich hier die bunten Wälder von Ihrer besten Seite.

Einen Bär haben wir hier nicht gesehen, dafür aber eine Schlange und eine Vielzahl possierlicher Streifenhörnchen 😉

 

Biberwelt erkunden am „Beaverpond Trail“

Algoquin NP: Beaver Pond Trial
Algoquin NP: Beaver Pond Trial

Der Beaverpond Trail ist ein nicht allzu lange und leichte Wanderung. Der Start liegt direkt an einem Parkplatz der Durchgangsstraße Nr. 60.

Wir brauchten ca. 2h, um den Rundkurs zu begehen.

Der Weg führt uns über zwei große Seen, die vor vielen Jahren von unseren Biberfreunden angelegt wurden. Man bekommt hier viele Biberbehausungen und beachtliche Biberdämme zu Gesicht.

Wir erfahren auf Informationstafeln viel Interessantes über das Leben und Wirken der Biber.

Dieses putzige Lebewesen ist uns Menschen sehr ähnlich. Es nutzt vorhandene Ressourcen, um sich seine eigene Welt zu bauen, und verändert damit seine Umgebung für andere Pflanzen und Lebewesen nachhaltig.

Der Unterschied ist, dass der Biber damit neue Lebensräume für andere Lebewesen schafft anstatt zu zerstören.

 

Ein lustiger Fakt zum Biber

Biberfamilie beim Frühstück
Biberfamilie beim Frühstück

Lustig finden wir, warum der Biber fast immer an der richtigen Stelle anfängt seinen Staudamm zu bauen.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Biber kein lautes Wasser mag. Er baut daher dort seinen Damm, wo das Wasser am lautesten fließt. Allerdings macht er das auch wenn dort gar kein Wasser ist 😉

Um das zu testen, haben sie den Bibern via Lautsprecher auch mal an sinnlosen und sogar trockenen Orten“rauschendes Wasser“ vorgespielt und jedes Mal haben diese angefangen, dort einen Damm zu bauen.

Da das Wasser in einem Bach aber meist an der schmalsten Stelle am lautesten fließt, baut der Biber fast immer instinktiv an der perfekten Stelle für einen Staudamm.

Dies und weitere interessante Informationen kann man auf dem „Beaverpond Trail“ sehr anschaulich erfahren.

Diese Wanderung ist schön angelegt und hat uns aufgrund der tollen Einblicke in die Biberwelt sehr gut gefallen!

„Mizzy Lake Trail“ Wanderung

Algoquin NP: Mizzy Lake Trail
Algoquin NP: Mizzy Lake Trail

Der Mizzy Lake Trail war unsere Königsetappe während des Aufenthalts im Algonquin Nationalpark!

Für diese anspruchsvolle Wanderung mit moderatem Schwierigkeitsgrad und einer Strecke von ca. 13 Kilomter, sollte man mindestens 5 Stunden einplanen.

Der abwechslungsreiche Rundwanderweg bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten zur Beobachtung von Tieren, die hier leben.

Tipp: früher Start zum Sonnenaufgang

no Wifi but good connection!
There is no WIFI, but you’ll find a better connection!

Wir sind schon sehr früh los und bei Sonnenaufgang am Start des Mizzy Lake Trails angekommen, um möglichst allein zu sein und unsere Chancen auf Tierbeobachtungen zu vergrößern.

Das hat auch gut geklappt. Gleich am Anfang der Wanderung konnten wir einer Biberfamilie ungeniert beim Frühstück zuschauen.

Im weiteren Verlauf der Wanderung haben wir, abgesehen von einigen Naturfotografen, auch keine anderen Menschen gesehen.

Video: Frühstück bei Bibern

Wie schon erwähnt, hatten wir gleich am Anfang Glück und durften einer 5 köpfigen Biberfamile aus nächster Nähe beim Frühstück zuschauen. Ich war so frei, dies in einem Video festzuhalten.

Weitere interessante Tierbegegnungen waren Schildkröten, Schlangen, zahlreiche Hörnchen und viele verschiedene Vogelarten.

Leider blieb uns die Sichtung von Bären und Elchen verwehrt, aber wir haben zahlreich Spuren entdeckt und sind uns ziemlich sicher, dass sie uns gesichtet haben 😉

Das frühe Aufstehen hat sich wieder gelohnt! Die anspruchsvollere „Mizzy Lake“ Wanderung war definitiv unser Highlight hier im Algonquin Nationalpark und sollte auch bei jedem ambitionierten Naturliebhaber auf dem Programm stehen!

 

Lookout Trail Wanderung

Agonquin Nationalpark: Lookout Trail
Agonquin Nationalpark: Lookout Trail

Der LookOut Trail liegt direkt an der Durchgangsstraße 60 und enthält nur einen kurzen steilen Anstieg. Die reine Gehzeit beträgt ca. 45 Minuten.

Oben angekommen, erreichen wir mehrere Stellen, die einem eine herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft des Algonquin Parks bieten.

Vor Allem im „Indian Summer“ ein echter Hingucker! Aber dementsprechend auch gut mit Touristen frequentiert.

Der Lookout Trail eignet sich hervorragend als zusätzliche Wanderung bei genügend verfügbarer Restzeit. Aufgrund der Lage und des relativ einfachen Anstiegs aber ein typischer Touristenspot.

Wer mehr Zeit übrig hat und lieber allein sein möchte, dem empfehlen wir besser den mittelschweren „Booth’s Rock Trail“ oder schwereren „Centennial Ridges Trail“ zu wandern.

 

Das Algonquin Informationszentrums

Es lohnt sich auf jeden Fall, auch dem offiziellen Informationszentrum des Algonquin Nationalparks einen Besuch abzustatten.

Es liegt ziemlich zentral, ist gut zugänglich und bietet zahlreiche Informationen über die Geschichte und die Bewohner des Parks.

Desweiteren gibt es ein kleines Museum, Filmvorführungen, eine tolle Aussichtsplattform und ein Café zur Stärkung.

Wir haben dort insgesamt auch eine Stunde verbracht. Vom Salat aus der Kühltheke kann ich abraten, der Kaffee war aber gut. 😉

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